Dienstag, Juni 19, 2007

Eugella Nationalpark


Ich sitze in einem Hungry Jack Fast Food Laden in Mackay. Es ist kurz vor 20 Uhr und viel mehr hat hier nicht offen, wo ich die Zeit tot schlagen koennte. Ich warte auf meinen Greyhound Bus nach Townsville um 0.20 Uhr.

Die letzten vier Tage war ich bei einer Familie nahe dem Eugella Nationalpark, Regenwald, genauer subtropisch, Tiefland, blaue Schmetterlinge und Platypuse/Schnabeltiere. Es regnete fast immer und meine Aufgabe war es Unkraut zu jaeten. die Familie bermietet kleine Haeuschen an Touristen. Selber leben sie in einer Art Lagerhalle. Das Geld von den Touristen reicht aber nicht aus; der Mann geht noch in den Kohleminen arbeiten, verdient gutes Geld dort.



Mehrere Hunde leben mit der Familie. Einer ist gross, mit schwarz-glaenzendem Fell. Wenn er bellte, konnte ich die Vibrationen an meinem Zwergfell spueren. "Ist nur ein grosses Hundchen". Wenn er Aufmerksamkeit wollte, brachte mich sein Gestupse aus dem Gleichgewicht.

Die Familie zuechtet Schlangen, Pythons, verschieden Arten, von denen mir nur die Diamantenpython in Erinnerung ist. Diese Diamantenpython setzte er dann auch auf meine Schultern. Wenn du unter einem Baum stehst, musst du aufpassen, dass die Schlange nicht in den Aesten abhaut. Abend vor dem Fernseher bekam ich auch noch eine kleine Python in die Haende gelegt. Mit langsamen Bewegungen der Haende werden die Bewegungen der Schlange koordiniert. Das hat etwas entspannendes, wie Tai Chi.

Eine Rattenzucht dient als Futterlieferant. Als ich ankam, gab es vier Ratten, eingeschuechtert von den umherlaufenden Hunden und den nebenan stehenden Schlangen. Als ich losfuhr war nur noch eine im Kaefig. Die kleine Python bekommt Babyratten. Die werden in der richtigen Groesse eingefroren und bei Bedarf aufgetaut und verfuettert. Die Microwelle wird nach einem fehlgeschlagenen Versuch, bei dem die Babyratten aufplatzten, nicht mehr zum auftauen benutzt.



Gestern war Showtag in Finch Hatton, der naechstgelegenen Stadt, wie in St. George, aber groesser, mehr Besucher (16.000), dafuer ohne Rodeo, aber mit Baumstammschnitzen. Ich langweilte mich, nachdem ich das Gelaende mehrmals umrundet hatte, las ein Buch und wurde dann von meinen Gastgebern, die mit alten Freunden, die sie nur einmal im Jahr zur Show zu Gesicht bekommen, Bier tranken, vergessen. Mobiltelefon funktionierte nicht, Gastgeber dachten wohl, ich waere schon nach Hause gelaufen, wahrscheinlich dachten sie aber gar nicht viel nach und fuhren zurueck in den Regenwald. Ich sass dann dort im Regen, fror, richtete mich auf eine Nacht auf einer Bank ein. Zufaelligerweise entdeckte mich dann noch vor Mitternacht eine der Toechter. Sie mich nur im dunkeln um den Pickup ihrer Eltern, den sie zu Werbezwecken gegenueber dem Showgelaende abgestellt hatten, verdaechtich herumstreunen. Sie fragte, was ich da tue und nach meiner Erklaerung fuhr sie mich nach Hause. Ich hatte mein warmes Bett wieder.

Einen Platypus habe ich, obwohl sie dort in dem Bach vorkommen, nicht gesehen.