Montag, Mai 29, 2006

Das Priesterseminar

Die Studentenabsteigein Maynooth entpuppte sich als Irlands Priesterseminar. In dem Gebaeudekomplex wurden bisher die meisten Geistlichen weltweit ausgebildet. Natuerlich waren der Papst (der alte Paul II) und Mutter Theresa auch schon da. Also zu Besuch, nicht als Priesteranwaerter. Nebenbei gibt es auch noch das katholische College St. Patrick und eine Universitaet. Sattgruener Park mit vielen verschiedenen, sorgfaeltig beschnittenen Bueschen und Baeumen, darauf schwarze Raben, ueberall kleine Wege, ein Blumengarten, abseit eines Weges ein aus Baeumen geformter Gang, der zu einem Friedhof der langen, treuen Diener des Hauses fuehrt, auf dem einen Hof ein sorgfaeltig angelegter Teich mit kleinen beschrifteten Wasserspielen (ich kann mich nur an "Ort des Schmerzes" erinnern"). Im Erdgeschoss gehen die Raeume von einem langen Gang ab, der fast um das gesamte rechteckige Haus geht und an dessen Waenden die Portaeits der verstorbenen Praesidenten auf der einen Seite und die jeweiligen Jahrgaenge auf der anderen Seite haengen. Am Ende kam man in die Kirche mit viel Holz und laengsgestellten Baenken. War keiner drin, unbeleuchtet, nicht abgeschlossen. Mein Zimmer war im Seitenfluegel im Dachgeschoss, ganz am Ende. Wunderschoene Aussicht, wenn man auf sowas steht. Fruehstueck gabs in der Pugin-Hall, einer grossen Halle mit viel zu vielen Tischen. Dort gruessten sich alle. Junge Maenner, wahrscheinlich Priesteranwaerter sassen zusammen an den Tischen und konnten sogar lachen.

Abends joggte ich in dem Park ein paar Runden. Mir war langweilig und ich ueberlegte mir eine Plan fuer die Nacht. Mit Eigenblut ein Pentagramm auf den Kirchenboden malen und vielleicht noch eine schwarze Katze... danach in das Zimmer des Praesdienten schleichen und ein Paar Kinderpornos aus dem Internet runterladen und auf seinem Rechner abspeichern. Naechsten Morgen koennte ich dann die Polizei rufen und erzaehlen, dass mich mehrere Priesteranwaerter zu einem seltsamen Gottesdienst in die Kirche gezwungen haben. Dann sind sie alle in eindeutig sexueller Absicht uebereinander hergefallen. Ich konnte zum grossen Glueck fliehen und mich im Zimmer des Praesidenten im Schrank verstecken... Hab ich dann aber doch nicht gemacht. Stattdessen hab ich geduscht und auf meinem Zimmer noch etwas gelesen.

Positiv an Maynooth war auch, dass sie einen Aldi hatten. Der Aldi hier hat ungefaehr die gleichen Preise, wie in Dt., nur die Produkte sind groesstenteils ganz andere. Abends traf ich dann noch einen Deutschen, der mir den Weg zum Dubliner Lidl erklaerte. Alles wird gut.

Morgen ist erster Arbeitstag. Die Woche werd ich auf Wohnungssuche gehen.

Viel Gruess, Kristian

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

hi kristian,

der schönste satz in deinem aufsatz über den klosterbesuch ist natürlich folgender:
zitat:
"Der Aldi hier hat ungefaehr die gleichen Preise, wie in Dt., nur die Produkte sind groesstenteils ganz andere"
soll das heißen, die gurken kosten wie bei aldi-nord an der Esplanade (wo du ja auch ab und zu einkaufen warst - du wurdest gespottet) 50 cent, nur sind sie in dublin rasierklingen? und die baguette-brötchen kosten auch 80 cent, laufen aber in dublin unter dem namen "toothpaste"?
alter, das ist n geiles land. da will ich hin.
was macht die wohnung?

gruß
eppi

17:29  

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